Road to Hamburg Marathon Part 5 – Halbmarathon Berlin

Wenn die letzten Wochen alles andere als das sind, was man sich unter einer optimalen Vorbereitung vorstellt, dann geht man mit doch sehr gemischten Gefühlen in einen Wettkampf. Dieser Wettkampf sollte zum Gradmesser auf dem Weg zum Hamburg Marathon werden, von ihm wollte ich abhängig machen, wie es weitergeht bzw. ob es überhaupt noch drei Wochen weitergeht. Druck nehmen war die Devise.

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Die Vorfreude auf dieses Wochenende stieg ins Unermessliche, da dieser Wettkampf – ein Halbmarathon übrigens – in der alten Heimat und Capital City – Berlin-stattfinden sollte. Also war mit diesem Wochenende nicht nur ein Läufchen von 21 km verbunden, sondern auch das Wiedersehen mit Freunden. Mit Einigen sogar, sodass wir ein wunderbar vollgepacktes Wochenende hatten. Doch der Sonntag stand ganz und gar im Zeichen des Laufens. Trotz Druckentschleunigung war ich unglaublich aufgeregt, stets schwankend zwischen „gucken-was-geht“ und „vielleicht-ja-doch-ne-neue-Bestzeit?“. Meine Bestzeit habe ich vor genau zwei Jahren genau hier in der Hauptstadt aufgestellt.

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Also rein ins Getümmel von 34.000 Läufern, neben mir meine Freundin, eine Halbmarathon  -Novizin. Auf los geht’s los. Und es ging gut los. Die Beine waren fit, die ersten 5km schnell rum. Schnitt: 5:24min/km, schneller als vor zwei Jahren, alles im grünen Bereich. Meine Freundin schickte mich bei KM 6 von Dannen, ihr war es etwas zu flott. Also allein weiter und immernoch keine Einbrüche. Die zweiten 5km mit einem Schnitt von 5:28, die Beine taten nicht weh, sondern ihren Dienst. Wie sagte mein Herzensmensch vor dem Rennen zu mir? „Hör gute Musik und genieß‘ es!“ Daran musste ich denken und genoss. Die Stimmung in Berlin ist grandios. Es vergeht kein Meter ohne Stimmung und Zuschauer – Wahnsinn. Die 15km-Marke rückte näher. Es war immernoch kein Einbruch zu spüren, aber ich fing im Geiste an zu rechnen. Was wäre wenn… Was kann rauskommen, wenn… Total bekloppt, aber wenn man noch rechnen kann, ist noch genug Sauerstoff im Kopf – gutes Zeichen. Erste Ermüdungserscheinungen bei KM 18, doch da dachte ich mir trotzig, dass ich denen jetzt keine Chance mehr gebe, ich bin auf dem Weg zu einer neuen Bestzeit. Zwei Kilometer später sammelte mich Coach Kati der AdidasRunners ein, für die ich an den Start gehen durfte. Und Kati trug mich mit einer lockeren, leichten Art ins Ziel, Hand in Hand überquerten wir die Ziellinie nach unglaublichen 1:53:24. Aus „mal-gucken-was-geht“ wurde „neue-Bestzeit- CHECK“. Ich bin mehr als glücklich und nun lassen sich die letzten drei Wochen bis zum Marathon dann doch etwas leichter angehen.

Meine Halbmarathon-Novizen-Freundin überquerte die Ziellinie übrigens nach 2:04:03 und auch sie ist überglücklich.

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Es war ein rundum perfekter Tag in einer tollen Community, mit tollen Menschen, perfektem Wetter und einer mich sehr glücklich machenden neuen Bestzeit.

Nun heißt es: Next Stop Cuxhaven. Dort warten dann 30 km auf mich.