Alles auf Anfang…

Berlin1 Spree

Berlin, du wunderschöne Hauptstadt mit all deinen wunderbaren Seiten und Sehenswürdigkeiten. Was hast du mir alles beschert? Mir fallen drei Dinge ein: zuallererst einmal meine Traumhochzeit mit meinem Traummann – oh Mann war die schön und oh mein Gott, war es an diesem Tag heiß, aber hey, sie war so wie sie war einfach nur eins – PEREFKT. Dann sind da noch zwei absolute Highlights in meinem sportlichen Leben passiert: Berlin, du hast es mir möglich gemacht Bundesliga zu spielen und ich durfte in dir 42,195 km lang der blauen Linie folgen. Beides Dinge, die ich nie für möglich gehalten hätte und doch sind sie passiert. Und dennoch freue ich mich riesig, dir nach dreieinhalb Jahren den Rücken zu kehren, denn leider bist du mir zu groß, zu unpersönlich, zu dreckig, zu laut, zu touristisch… leider habe ich in dir nie meinen Traumjob gefunden und Freundschaften sind – bis auf ein paar ganz wenige – nur oberflächlich entstanden. “Berlin, du bist so wunderbar.” Ja, im Sommer schon, wenn die Sonne in der Spree funkelt, im Kiez die Außenbereiche der Cafés und Bars mit Leben gefüllt sind, man morgens um 7 das Brandenburger Tor für sich hat und sich niemals in eine U-oder S-Bahn setzen muss. Für mich warst du nun über drei Jahre meine Heimat, doch es ist Zeit weiter zu ziehen. Ich überlasse dich den Touristen, den Ur-Berlinen, die es nicht anders kennen und daher lieben und den zugezogenen Studenten, für die es hip ist in der Hauptstadt zu wohnen.

 

Berlin2 Dom

 

Mich zieht es nun ins Ländliche, grüne Wiesen und Felder soweit das Auge reicht, trotzdem Stadt, aber weitaus kleiner, zum Meer ist es auch nicht weit, die Luft ist eine steife Brise und gleich viel sauberer. Vorerst bin ich der Tourist, aber nicht mehr lange. Ich werde diese Stadt schneller zu meiner Heimat machen, als ich laufen kann. Denn “die Neue” hat etwas, was Berlin nicht hatte: bereits vorhandene Freundschaften. Eine davon hält bereits seit über 17 Jahren. Und ebendiese hat mir auch dazu verholfen, dass ich mich genau auf die Stelle bewerbe, die ich vor zwei Wochen angetreten habe. Diese Geschichte ist fast nicht zu glauben: Montag Bewerbung verschickt, Montag Abend Antwortmail, Dienstag Telefongespräch, Freitag Bewerbungsgespräch, Dienstag Zusage. Wenn es so verläuft, soll es dann nicht einfach so sein? Und was soll ich sagen? Ich bin nun zwei Wochen hier und habe bisher keinen Tag bereut. Und weil alles neu ist, ist auch der Verein neu, die Wohnung neu (um genau zu sein NEUbau Erstbezug), nur die Liebe ist zum Glück die Alte und zieht mit mir aus Berlin in die norddeutsche Idylle (ihm fällt es nach 17 Jahren Berlin schon etwas schwerer als mir). Aber auch bei ihm steht alles auf Anfang: neuer Job und von nun an pendeln am Wochenende, denn er muss die ersten anderthalb Jahre seines neuen Jobs in der Pfalz ran. Aber wir packen das. Wenn das Gefühl im Herzen groß genug ist, schafft man das gemeinsam. Und das Gefühl ist gigantisch.

 

Oldenburg1 Oldenburg2 Oldenburg3

 

Es ist alles ganz und gar aufregend und um es mit Clueso’s Worten zu sagen:

 

Ich bin nicht immun gegen Gegenwind,

doch ich lauf los.

All die schönen Erinnerungen – ich halt sie hoch!

Ich fühl mich einen Tag schwach, einen Tag wie neugeboren.

Ich will Altes nicht bekämpfen – ich will Neues formen.

Folge meinem Ruf – träume von Wolken leicht.

Ich räum’ die Blüten aus dem Weg, nutz die Gelegenheit.

Halt mich vorne fest – es fühlt sich wacklig an.

Herzlich Willkommen,

NEUANFANG (es ist nie zu spät).

In diesem Sinne: Alles auf Anfang!