Die Fortsetzung der Geschichte mit dem Glück

Es ist Himmelfahrt – yeah ein Feiertag – und zudem lacht einem beim Aufwachen schon die Sonne ins Gesicht. Was für ein Glück an einem freien Tag. Der Herzensmensch guckt schlaftrunken aus dem Meer aus Kissen und Decken hoch, als ich versuche mich auf Samtpfoten aus dem Zimmer zu schleichen – ein schier aussichtsloses Unterfangen, wenn man in einem Altbau mit wunderschönen, abgezogenen, aber auch laut gnarzenenden Holzdielen wohnt. Egal, gut gelaunt schwinge ich mich in die Klamotten, um Brötchen zu holen und beschließe auf dem Weg zum Bäcker heute auf der Terrasse zu frühstücken – zum Glück haben wir eine.

Beim Frühstück blättere ich in einer Zeitung und was rückt da direkt in mein Sichtfeld? Ein Artikel über  das Glück. Zufall oder Karma? Ich lese ihn und er veranlasst mich zum nachdenken.

Nach dem Frühstück beschließen wir uns auf unsere Drahtesel zu schwingen und in den Park zu fahren, glücklicherweise hat Berlin einige davon. Dort liegen wir nun an einem wunderbaren Tag Anfang Mai in der Sonne auf unserer Decke inmitten von Pärchen, Studenten und Familien, Opas, die mit ihren Enkeln Federball spielen und von diesen angehalten werden: „nun mach doch mal richtig“ und Geschwister, die mit Freunden Fußball spielen. Überall Liegestühle, Decken, Sonnenschirme, Fahrräder, Roller, Bücher, Wikinger-Schach, Hunde mit Stöckchen, Skateboarder, Drachenflieger – die ganze Wiese ein Spielplatz des Glücks. Der Duft der Sonnencreme hängt in der Luft – irgendwie mein Duft des Glücks, denn ich verbinde ihn mit Urlaub.
Wieder kommt mir der Artikel vom Frühstück in den Sinn. Vermutlich nur die Wenigsten hier würden sagen, dass sie gerade unglücklich sind, wenn man sie spontan fragen würde. Wenn jetzt doch nur noch eine Glocke den Eismann ankündigen würde…
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Und da liegen wir nun in der Sonne, ich beobachte das Schauspiel auf der riesigen Wiese und denke mir, was für ein toller Tag das ist… wenn doch nur irgendwann der Socken-in-Sandalen-Trend mal enden würde.

Wir entschließen uns auch Wikinger-Schach zu spielen und sind damit im direkten Deckenumkreis bereits die Dritten, die heute dieses Spiel dabei haben – erfreut sich also großer Beliebtheit und macht mich heute glücklich, denn ich siege haushoch. Glück im Spiel, Glück in der Liebe – ich habe heute beides!

Nach ein paar Stunden riecht unsere Haut nach Sonne und uns treibt der Hunger wieder nach Hause, wo uns der Gasgrill erwartet. Dieses Essen rundet unseren glücklichen Himmelfahrtstag ab. Es ist einfach so lecker – das Essen und das Leben.
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Warum ich diesen Eintrag verfasse? Weil ich froh bin, dass ich diesen Tag dank des Artikels viel intensiver erleben konnte. Leider fliegen solche Tage häufig viel zu schnell an einem vorbei ohne dass man sie wirklich erlebt und genossen hat, gerade diese freien, schönen Tage mit lieben Menschen an der Seite. Wie oft schaut man in anderer Leute Gesichter und erfreut sich an deren Lachen, wie oft weiß man ernsthaft zu schätzen, was man hat und wie oft nimmt man Tage wirklich wahr und saugt sie in all ihrer Schönheit auf? Viel zu selten! Doch heute habe ich all das getan – und ich bin glücklich!148554_4976304815021_38658789_n